Im Aschheimer Stadion nahe München war so einiges los am vergangenen Samstag – über 300 Kinder von der Altersklasse U10 bis U14 aus 17 Vereinen sprangen, sprinteten und warfen beim Aschheimer Mehrkampftag um vordere Plätze. Auch Wasserburgs Leichtathletik Nachwuchs der U12 war bei (endlich wieder) schönstem Wetter mit von der Partie, um ihre Trainingsfortschritte gegen die starke Konkurrenz aus Vaterstetten, Aschheim & Co. zu testen.
W10
In der Altersklasse der weiblichen Kinder W10 schnappte sich eine stark aufgelegte Yeseniia Moroz (1.071 Punkte) hauchdünn mit nur einem Punkt Vorsprung vor Emma Crespo-Repetto von der Leichtathletik Gemeinschaft Sempt die Goldmedaille im Dreikampf (50m-Sprint, 80g-Schlagballwurf, Weitsprung). Auf diese Leistung darf die gebürtige Ukrainerin mehr als stolz sein – so ließ sie sage und schreibe 44 (!) Konkurrentinnen ihrer Altersklasse hinter sich. Yeseniia, die dank ihrer bemerkenswerten Beschleunigungsfähigkeit auf die ersten paar Meter selbst Road Runner alt aussehen lassen würde, sprintete in 8,12sec nicht nur zur Bestzeit über die 50m-Distanz, zudem war sie mit 3,70m im Weitsprung an diesem Tag unschlagbar. Einzig im Schlagballwurf hat sie mit 21 Metern noch etwas Luft nach oben.
Auch Ophelia May darf zu einem hervorragenden 10. Platz im Dreikampf beglückwünscht werden (862 Punkte). Die jüngere Schwester von Olivia, die in der vergangenen Woche in Bad Endorf den Vierkampf gewann, überzeugte mit soliden Leistungen (u.a. sprang sie 3,22m weit und warf auf 17 Meter). Im 800m-Sprint, der wiederum nicht zur Dreikampf-Wertung zählt, überraschte die Zehnjährige mit einem tollen 4. Platz von 19 Teilnehmerinnen (3:20,91min).
Auch die Edlingerin Leni Zeitlmann muss sich angesichts der starken Konkurrenz mit ihren Leistungen, die im 13. Rang resultierten (876 Punkte), nicht verstecken. Mit der fünftbesten Zeit von 8,43sec über die 50m konnte sie mehr als überzeugen. Ein Platz unter den besten Zehn wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, wäre ihr Ball noch etwas weiter geflogen (ihre Weite: 15 Meter). Nach dem Dreikampf hatte sie noch nicht genug und lief noch die 800m in 3:32,06min und zu Rang 11. Dort überholte sie noch auf den letzten Metern ihre Teamkameradin Frieda Lemmen (3:32,26min), die – obwohl sie gesundheitlich noch etwas angeschlagen war – sich durchkämpfte und zu Recht für ihr Durchhaltevermögen von allen Seiten gelobt wurde. Im Dreikampf belegte sie mit 859 Punkten einen guten 17. Rang, dabei warf sie den Ball auf solide 19 Meter.
Den 17. Gesamtrang teilte sich Frieda mit Ursula Linner. Mit zwei ungültigen Versuchen aufgrund Übertretens trieb sie ihren Anhang und Trainer Marinus kurzzeitig die Schweißperlen auf die Stirn. In ihrem dritten und letzten Versuch behielt Ursula wiederum die Nerven und sprang noch auf gute 3,33m – die elftbeste Weite des Tages. Jamila Thoresen landete mit Rang 19 und 857 Punkten im vorderen Mittelfeld der Dreikampf-Wertung. Im Ballwurf warf sie beständig ohne Ausrutscher nach oben bzw. unten – am Ende standen für sie 17,50m im Ergebnisprotokoll, die zwölftbeste Weite.
Marie Mohr, die sich beim TSV seit ihrem Leichtathletik-Wechsel von Pfaffing nach Wasserburg laut ihrer Aussage pudelwohl fühlt, überzeugte mit einem tollen 8. Rang im 800m-Sprint (3:26,57min). Im Dreikampf reichte es mit 778 Punkten zu Rang 28. Hanna Hilz folgte zwei Ränge dahinter mit 766 Punkten. Mit 17 Metern durfte sie sich über einen guten Versuch im Ballwurf freuen. Außerdem nahm sie am 800m-Sprint teil – dort wurde sie mit einer Zeit von 3:40,53min 13.
Auf Rang 36 mit Johanna Scheuring (684 Punkte) und Rang 37 mit Nina Hofer (675 Punkte) folgten zwei weitere TSV-Dreikampf-Starterinnen, die wie alle übrigen Mädchen ihr Bestes gaben. Auch wenn sie mit ihren Leistungen (u.a. Weitsprung: 2,89m – Johanna bzw. 2,82m – Nina) im hinteren Mittelfeld lagen, freuen sich ihre Trainer über ihre Leistungsfortschritte im Training und auf den Wettkämpfen.
W11
Sowohl Amelie Neumeier (Fersenschmerzen) als auch Emma Kappel (zurückliegender Infekt) gingen angeschlagen in den Dreikampf der Mädchen W11. Daher war mehr als die Ränge 25 (962 Punkte/Emma) bzw. 27 (953 Punkte/Amelie) an diesem Tage für beide nicht drin. Immerhin konnte Emma den 80g-Ball auf ansehnliche 24m werfen. Amelie, kämpfte sich trotz anfänglicher Schmerzen zu einer guten 50m-Zeit von 8,59sec. Als diese zur Mitte des Wettkampfes zunahmen, wechselte sie auf Anraten ihres Trainers von Spikes auf Turnschuhe und verzichtete auf zwei ihrer drei Weitsprungversuche. In diesem einen Versuch gelang ihr immerhin noch ein Sprung auf 3,43m.
In der Teamwertung setzte sich, wenig überraschend, das starke Team des heimischen FC Aschheim (5.622 Punkte) gegen 8 weitere Mannschaften durch. Hierbei werden pro Verein die fünf besten Einzelleistungen zusammengefasst. Wasserburg 1 (Yeseniia, Emma, Amelie, Ophelia, Leni) belegte hier mit 4.744 Punkten einen guten 6. Rang. Wasserburg 2 (Frieda, Ursula, Jamila, Marie, Hanna) folgte zwei Ränge dahinter mit insgesamt 4.119 Punkten.
M10/M11
Aufgrund diverser Absagen waren an diesem Wettkampftag mit Emmas jüngerem Bruder Emil Kappel (M10) und Matthias Sixt (M11) lediglich zwei männliche Starter vor Ort.
Von Schwester Emma, Opa und Oma sowie seinem jüngeren Geschwisterchen Elise angefeuert, zeigte Emil einen tollen 800m-Lauf und kam mit einer guten Zeit von 3:09,21min als 8. von 15 gestarteten Burschen ins Ziel. Im Dreikampf belegte er mit 689 Punkten Rang 19 von 28 Teilnehmern.
Von den Teamkameraden und den Trainern wird Matthias sehr geschätzt – nicht nur da er mitunter einer der fleißigsten Trainingsteilnehmer ist. Auch mit seinen flotten Sprüchen sorgt er regelmäßig für Heiterkeit und Belustigung im Trainings- und Wettkampfalltag. Selbst wenn es – trotz technisch ansehnlicher Leistungen – wie an diesem Tag nicht zu vorderen Plätzen reicht (Rang 21, 696 Punkte), lassen Sätze wie „da hob i trotzdem oan aussa ghaun“ oder „woaßt – des is scho vui besser ganga“ darauf schließen, dass Matthias genau weiß, dass seine Zeit noch kommen wird. Besonders freut er sich auf die ersten Diskuswettbewerbe – wo er im Fördertraining in der Halle bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat.
Erfolg kommt nicht über Nacht – in der Regel muss dieser erst Schritt für Schritt vorbereitet werden. Auch ein Quäntchen Geduld ist hier gefragt. Daher bedarf es bei dem ein oder anderen eines etwas längeren Atems, bis sich die gewünschten Resultate einstellen. Wie im Fußball-, Basketball-, Tennis- oder Volleyballsport gilt dies auch in der Leichtathletik. Im Nachwuchstraining des TSV Wasserburg der U12 und U14 wird mitunter auf die Ausbildung einer umfangreichen technischen Basis besonders Wert gelegt. Dies soll im späteren Verlauf der Leichtathletik-Karriere nicht nur Verletzungen vorbeugen, sondern auch ein höheres Leistungspotential entfalten können, damit die Kinder und Jugendlichen auch noch als Erwachsene Freude und Erfüllung mit dieser tollen Sportart verbinden.
Weitere Ergebnisse vom Aschheimer Mehrkampftag: Siehe Ergebnisse à Aschheim auf der DLV-Homepage (leichtathletik.de)
Bericht: M. Zimmer
Fotos: R. Thoresen, M. Zimmer