Zu einem besonderen Treffen lud Leichtathletik-Trainer Marinus Zimmer seine Schützlinge der Jahrgänge 2008 bis 2011 ins Vereinsheim des TSV Wasserburg. Bei der sogenannten „FOOD FACTORY“, einem interaktiven Workshop, konnten die 18 Kinder und Jugendlichen wissenswertes über gesunde Ernährung erfahren, gemeinsam Lebensmittel einkaufen und diese im Anschluss zu einer leckeren Mahlzeit zubereiten. Eingangs erläuterte Trainer bzw. Workshopleiter Marinus den Teilnehmern, was es mit Makro- und Mikronährstoffen wie Kohlenhydrate, Protein, Elektrolyte & Co. auf sich hat und warum diese gerade für (Leistungs-)Sportler nach einem fordernden Training hinsichtlich Regeneration und leistungssportlicher Entwicklung von besonderer Bedeutung sind. Mit einfachen Zutaten wie Haferflocken, Nüssen, Heidelbeeren, Bananen, Milch und Naturjoghurt mixten sich die Kinder kurz darauf einen gesunden und nährstoffreichen Drink zusammen, der nach einem anstrengenden Leichtathletik-Training oder Kraft-Workout die leeren Energiespeicher wieder zügig auffüllen kann. Der darauffolgende Geschmackstest fiel sehr positiv aus.
Bevor die Teilnehmer im zweiten Teil der Schulung mehr zum Thema Zucker, insbesondere über versteckten Zucker in Lebensmitteln erfuhren, erstellten sie eine Liste von Zutaten, die sie später für das gemeinsame Kochen benötigten. Hier sprach sich die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen für die Zubereitung von Wraps aus. Zu Fuß ging es dann zu einem örtlichen Supermarkt, um dort die Lebensmittel zu besorgen. Vor Ort angekommen wartete zunächst eine kleine Aufgabe auf sie: Es galt Lebensmittel aufzuspüren, die besonders viel Zucker enthielten, von denen man dies im ersten Moment nicht unbedingt annehmen würde. Die Ergebnisse präsentierten die „Zucker-Detektive“ der Gemeinschaft nach der Rückkehr ins Vereinsheim. Hier zeigte sich, dass nicht nur der klassische Fruchtjoghurt und das tägliche Müsli einen nicht unerheblichen Zuckeranteil aufweisen, sondern auch so manche Babynahrung (> 11g/100g) und besonders Trockenobst (bis zu 40g/100g). Auch in den von der Werbung als so gesund angepriesenen Obst-Smoothies steckt mit über 13 Gramm auf 100ml so einiges an Zucker – auf fast neun Stück Würfelzucker kommt man hier bei nur einem Getränk. „Wie viel Stück Würfelzucker enthält ein Glas Cola, wie viel ein Glas Saft pur?“ wurden die Kinder nun gefragt. Es folgten Schätzungen zwischen 8 bis 20 Stück (Glas Cola) und zwischen 5 bis 12 beim Saft (beides 0,4l). Die Auflösung verriet – mit 11 Stück Würfelzucker enthielt das Glas (Apfel-)Saft sogar ein Stück mehr als das Glas Cola. Das Erstaunen war den Teilnehmern in ihren Augen deutlich anzusehen. Wer hätte das vorher gedacht? „Darum lieber auf Schorlen oder gleich auf Wasser zurückgreifen“ lautete Marinus‘ Tipp an die Gruppe.
Gegen Mittag starteten endlich die Vorbereitungen auf das Essen. Es wurden Klein-Gruppen gebildet, die sich ums Kleinschnibbeln und Anbraten des Gemüses sowie um die Zubereitung der Dips kümmerten. Nachdem ein Büffet aufgebaut und die Tortillas im Ofen erwärmt worden sind, konnte sich jeder seinen individuellen Wrap selbst zusammenstellen – sei es vegetarisch u.a. mit den geschmacksintensiven Tomaten aus Jürgens Garten oder proteinreich mit angebratenem, zartem Hähnchenfleisch. Den Abschluss des Workshops bildete eine interessante Challenge, die insbesondere bei Teambuilding-Events immer wieder zum Einsatz kommt: Die sog. „Marshmallow-Challenge“. Dabei sollten die Kinder innerhalb einer vorgegebenen Zeit mithilfe von ungekochten Spaghetti, einem Bindfaden und einem Stück Klebeband eine möglichst hohe Konstruktion errichten, auf dessen Spitze ein Marshmallow befestigt wurde. Mit einer Höhe von 53 Zentimetern sicherten sich Johanna, Maya, Theresa und beide Sophias den Sieg vor den übrigen Gruppen. Gemeinsam half man dann noch beim Aufräumen und Säubern der Küche und des TSV-Stüberls. Mit dem erworbenen Wissen und dem erweiterten Bewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln ging es für die Kinder und Jugendlichen schließlich ins letzte Wochenende vor dem bevorstehenden Start ins neue (hoffentlich spannende) Schuljahr.
MZ / Fotos privat