Dantestadion/München. Die Wettkampfsaison geht dem Ende zu und unsere Wasserburger Leichtathleten schlugen bei den Oberbayerischen Meisterschaften der Altersklasse U14 mit 5 Goldmedaillen, 3 Silbermedaillen und 2 Bronzenen nochmal richtig zu.
Allein Severin Anglhuber (M13) sammelte bei sechs Disziplinstarts fünf Medaillen und drei Titel. Sein Spezi Elias Königbauer holte Gold über die 60m-Hürden der männlichen Altersklasse 13 und Lina Schimpflingseder Gold im Stabhochsprung W12 – für beide ihr bisher größter Erfolg. Hinter dem Klassenprimus Stadtwerke München mit seiner fast unerschöpflichen Auswahl an Talenten holten Athleten des TSV 1880 Wasserburg damit die zweitgrößte Anzahl an Oberbayerischen Titeln.
Mit jeweils zwei neuen persönlichen Bestleistungen im 750g-Diskuswurf (32,27m) sowie beim 3kg-Kugelstoß (10,86m) ließ Severin die Konkurrenz hinter sich. Auch beim Stabhochsprung mit 2,50m war er erfolgreich, wo er der einzige Starter in seiner Altersklasse war. Zwei Silbermedaillen holte er sich noch im Weitsprung mit 5,05m (neue persönliche Bestleistung) und im Hürdensprint mit 10,02sec, wo er knapp vom neuen Titelträger Elias bezwungen worden ist. Dieser lief die 60m erstmals unter 10 Sekunden (9,96sec – 5 Zehntel unter Bestleistung) und war damit der Schnellste unter den 14 Teilnehmern. Zu einer weiteren Medaille reichte es für Elias diesmal nicht, obwohl er im Hochsprung durchaus das Potential gehabt hätte, über 1,50m und damit aufs Stockerl zu springen. Eine etwas verhaltene Absprungvorbereitung ließ eine weitere Höhensteigerung als 1,48m und Endrang vier diesmal nicht zu. Beim Speerwurf wurde er mit 29,20m knapp unter Bestleistung Sechster, bei dessen erstem 800m-Lauf mit ansehnlichen 2:38,32min wiederum sehr guter Vierter.
Fast an den Rande der Verzweiflung trieb das kleine, aufgeweckte Soyener Kraftpaket Lina Schimpflingseder ihre Trainer, als sie im Stabhochsprung W12 bei ihrer Einstiegshöhe von 1,90m gleich zwei ungültige Versuche hatte und diese erst im dritten und letzten Versuch mit Ach und Krach bewältigte. Auch bei den Folgeversuchen ging es zumeist eng zu und die Latte tänzelte mehrfach hin und her, um sich (glücklicherweise) dann doch dazu zu entscheiden, auf der Auflage liegen zu bleiben. Für ihr junges Alter gelingt es ihr – dank eifrigen Übens an der Reckstange im heimischen Garten und im Training – bereits erstaunlich gut, nach dem Absprung gen Himmel aufzurollen. Ihr Höhenflug endete schließlich bei 2,20m, zwei Zentimeter unter Bestleistung. Gold war gesichert, da ihre einzige Konkurrentin aus dem eigenen Wasserburger Lager, Eva Rapolder, nach übersprungenen 1,90m zuvor bei der 2 Meter-Marke hängengeblieben ist. Letztere durfte sich immerhin mit der Silbermedaille trösten.
Bei den ein Jahr älteren Mädchen der Altersklasse W13 tat sich Finja Ott im Stabhochsprung etwas schwer, als sie sich aufgrund eines etwas inaktiven Absprungs mehrfach etwas „unterlief“ (zu enger Abstand zum Einstichkasten beim Absprung) und dadurch nicht mehr konsequent mit den Füßen voraus Richtung Latte aufrollen konnte. Immerhin bezwang sie noch die Höhe von 2,10m und sicherte sich damit die Bronzemedaille. Eine ansprechende Leistung zeigte sie wiederum im Hochsprung mit tollen übersprungenen 1,40m sowie im 60m-Hürdensprint, wo Finja mit starken 10,59sec im großen Teilnehmerfeld von 59 Starterinnen und Rang zehn glänzte.
Ebenfalls über Edelmetall durfte sich Sophia Scheidegger freuen, die beim 750g-Diskuswurf der weiblichen Jugend W13 ihre Bestleistung um ganze fünf Meter auf nun 26,82m steigern konnte. Nach der Siegerehrung zeigte sie stolz ihre Bronzemedaille, die sie sich redlich verdient hatte. Sophia-Marie Weber, die im gleichen Bewerb antrat, freute sich über den Finaleinzug im Feld der 16 Teilnehmerinnen und verbuchte bei ihrem besten Wurf eine Weite von 20,58m. Damit erreichte sie einen guten achten Rang. Auch Melanie Finn (W12) darf lobend erwähnt werden, die – obwohl sie sich zu Beginn nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass sie Staffel laufen sollte – zusammen mit Lina, Finja und Sophia (Scheidegger) mit 43,97sec einen vorzeigbaren 4x75m-Staffelsprint hinlegte (= Rang 14 von 26 teilnehmenden Staffeln). Beim Hochsprung sprang sie mit 1,15m knapp unter Bestleistung (= Rang 18) und beim 75m-Sprint (11,91sec, Rang 37) lag sie bis zur Hälfte der Strecke nach einem formidablen Start in ihrem Lauf sogar in Führung, bevor ihr auf die letzten Meter etwas die Puste ausging und sie von zwei Kontrahentinnen noch überholt worden ist.
Gerne hätte der TSV Wasserburg noch eine Staffel bei den Buben gestellt, diverse Absagen und ein krankheitsbedingter Ausfall verhinderten hier leider einen Start.
Trotz der hohen Teilnehmerzahlen, gingen die Titelkämpfe ohne größere Verzögerungen gut über die Bühne – der TSV Wasserburg bedankt sich herzlich bei allen Kampfrichtern, für die vielen geopferten Stunden. Ein Wermutstropfen blieb allerdings: Der Veranstalter versäumte es einerseits, einen Verpflegungsstand für Athleten und Angehörige einzurichten, andererseits ließ er einige enttäuschte (Kinder-)Gesichter zurück, die anstatt ihrer gewonnenen Goldmedaille stattdessen eine Bronzemedaille entgegen nehmen hätten sollen, da erstere nicht mehr verfügbar waren. Immerhin wurde den Betroffenen auf Nachfrage der Trainer vom Bayerischen Leichtathletik-Verband versichert, dass man diese im Nachgang den Vereinen noch zukommen lassen würde.
Weitere Ergebnisse:
Sophia Scheidegger W13: 60m-Hürden in 10,87sec (Rang 15/52), Kugelstoß 6,77m (Rang 14) // Sophia-Marie Weber W13: Kugelstoß 6,12m (Rang 17) // Melanie Finn W12: 60m-Hürden in 12,94sec (Rang 33/37) // Lina Schimpflingseder W12: 60m-Hürden in 12,94sec (Rang 20/37), 75m in 11,43sec (Rang 24/59) // Eva Rapolder W12: 60m-Hürden in 12,50sec (Rang 28/37), Hochsprung 1,20m (Rang 14/24)
Bericht: Marinus Zimmer
Fotos: privat