Severin Anglhuber gewinnt Gold – Elias Königbauer erkämpft sich Bronzemedaille.
Die Wettkampfsaison ist in vollem Gange – am vergangenen Samstag standen die Oberbayerischen Blockwettkampf-Meisterschaften der Altersklasse U14 in Gilching, westlich von München, auf der Tagesordnung.
11 Wasserburger Leichtathleten der Jahrgänge 2010 bzw. 2011 kämpften hier um Medaillen und vordere Plätze in den drei Blöcken Wurf, Sprint/Sprung und Lauf. Alle drei Blöcke haben gemein, dass die Teilnehmer 60m-Hürdensprint, Weitsprung und 75m-Sprint absolvieren mussten. Ergänzend dazu standen die Disziplinen Diskuswurf und Kugelstoß (Block Wurf), Ballwurf und 800m (Block Lauf) bzw. Speerwurf und Hochsprung (Block Sprint/Sprung) auf dem Programm.
Wie im Vorjahr durfte sich Severin Anglhuber (M13) über den Oberbayerischen Titel im Block Wurf freuen. Mit einer starken Gesamtpunktzahl von 2.473 Punkten ließ er wie vor einem Jahr in Garmisch-Partenkirchen Tamino Messner (LG Würm Athletik, 2.322 Punkte) hinter sich. Den 750g-Diskus warf er dabei auf hervorragende 31,39m und auch in den übrigen Disziplinen (Hürdensprint in 9,98sec, 75m-Sprint in 10,35sec, Weitsprung: 4,90m, 3kg-Kugelstoß 9,79m) konnte er mit seinen Leistungen mehr als überzeugen.
Elias Königbauer (M13), der 2022 als Vierter die Medaille noch knapp verpasst hatte, war äußerst happy, dass es diesmal endlich mit dem Edelmetall klappte. Der mehrmalige Kreismeister im Hochsprung sackte mit 2.226 Punkten hinter Louis Jungblut (TSV 1860 München, 2.343 P.) und Jakob Reiter (LG Festina Rupertiwinkel, 2.283 P.) als Dritter die erhoffte Medaille ein und stellte dabei drei neue persönliche Bestleistungen auf. Besonders hervorzuheben ist seine Leistungssteigerung über die 60m-Hürdendistanz. Mit 10,38sec. verbesserte er seine bisherige Bestzeit aus dem Frühjahr um mehr als eine halbe Sekunde. Im Hochsprung sprang er mit 1,44m fast an seine bisherige Bestmarke von 1,52m heran.
Einen tollen vierten Gesamtrang sicherte sich Kilian Ruckert in der männlichen Jugend M12 im Block Wurf mit 1.581 Punkten. Obwohl Kilian tags zuvor laut Mama Marion noch angeschlagen im Bett lag, wollte er unbedingt an diesem Wettkampf teilnehmen und legte aufgrund der Umstände einen sehr guten Blockwettkampf-Einstand hin. Ihm gelangen dabei drei neue Bestleistungen (u.a. mit 12,17sec im Hürdensprint und mit 6,67m im 3kg-Kugelstoß, der zweithöchsten Weite des Tages).
Im gleichen Block wie Kilian freute sich Markus Zunhammer über Rang sieben mit 1.200 Punkten. Er konnte im Weitsprung mit 3,12m sowie im Diskuswurf mit 12,07m neue persönliche Bestleistungen aufstellen. Ein besseres Gesamtergebnis machte ihm leider ein Einhakler an der zweiten Hürde zunichte. Infolgedessen kam Markus zu Sturz, rappelte sich aber immerhin schnell wieder auf, um den Lauf noch fortzusetzen.
Leonhard Gaßner sammelte 1.710 Punkte im Block Lauf der M12 und durfte mit seinem siebten Rang von 19 Teilnehmern sehr zufrieden sein. Dabei konnte er gleich vier neue persönliche Bestleistungen erzielen – u.a. verbesserte er seine 75m-Zeit um drei Zehntel auf nun 11,64sec. Mit seinen Leistungen trug Leonhard wie die übrigen männlichen Starter des TSV dazu bei, dass der TSV 1880 Wasserburg in der Mannschaftswertung mit 9.190 Punkten hinter dem siegreichen TSV Unterhaching, der traditionell starken LG Stadtwerke München und der LG Würm Athletik einen respektablen vierten Rang belegte. In der weiblichen Blockwettkampf-Teamwertung sprang mit 9.335 Punkten wiederum Rang elf von 17 Teams heraus. Auch diese Wertung dominierte das Team des TSV Unterhaching (10.996 Punkte).
Insbesondere im Feld der weiblichen Jugend ist die Konkurrenz in diesem Jahr besonders stark. Trotz einer spitzen Performance und drei neuen Bestleistungen musste sich Finja Ott (W13) im großen Feld von 39 Starterinnen mit der Schnapszahl von 2.222 Punkten Rang sechs mit Nora Schalow (LG Würm Athletik) teilen. Dennoch ein klasse Ergebnis für die junge Soyenerin, zumal sie sich im Hochsprung-Bewerb von Sprung zu Sprung steigerte und ihre bisherige Bestleistung von 1,40m nochmal um vier Zentimeter nach oben schrauben konnte. Auch über die Hürden ist sie konstant schnell. Mit 10,52sec konnte sie ihre Bestzeit um mehr als drei Zehntel verbessern.
Im gleichen Block erzielte Theresa Kronast 1.760 Punkte (Rang 32). Ihre erst kürzlich aufgestellte Bestzeit über die 60m-Hürdendistanz konnte sie dabei erneut nach unten drücken. Diese steht nun bei 12,06 sec. Die 75m sprintete Theresa wiederum in guten 12,22sec.
Sophia Scheidegger sowie Sophia Weber bestritten beide den Block Wurf W13. Hierbei hatte erstere von beiden im vereinsinternen Duell mit 1.809 Punkten (Platz 13) zu 1.751 Punkten (Platz 15) die Nase knapp vorne. Zusammen stellten beide fünf neue Bestleistungen auf. Sophia Scheidegger, die vor einer Woche in Kirchheim Vizekreismeisterin im Diskuswurf geworden ist, ärgerte sich etwas, dass sie ihren tollen Wurf vom Einwerfen im eigentlichen Wettkampf nicht wiederholen konnte. Auch wenn sie die Scheibe bisweilen recht anständig aus dem Ring schleudert, ist ihr noch die fehlende Routine anzumerken. Bei 18,24m landete der Diskus bei ihrem besten der drei Versuche. Sophia Weber konnte über die 60m-Hürden ihre bisherige Bestleistung um mehr als zwei Zehntel verbessern.
Auch Lina Schimpflingseder und Eva Rapolder sind leistungstechnisch auf einem ähnlichen Niveau unterwegs und traten beide im Block Sprint/Sprung der weiblichen Jugend W12 an. Nachdem Lina vor wenigen Wochen beim Stabhochsprung-Event Touch the Clouds in Gräfelfing ergebnistechnisch vor ihrer Teamkollegin lag, so war es diesmal Eva, die den Spieß umdrehte. Eva belegte mit einer Gesamtpunktzahl von 1.793 Punkten Rang 15 und lief dabei die 75m erstmals unter 12sec (11,86sec), was nicht zuletzt auf ihre verbesserte Sprinttechnik zurückzuführen ist. Lina wiederum sammelte 1.733 Punkte und platzierte sich auf Rang 17 von 24 Teilnehmerinnen. Die 75m sprintete sie dabei in einer starken Zeit von 11,55sec, worüber sich auch Teamkollege Elias freute und Lina dafür lobte.
Generell sei das positive und gegenseitig unterstützende Verhältnis der jungen TSV-Nachwuchsathleten untereinander ausdrücklich lobend zu erwähnen. Immer wieder werden die Wasserburger Trainer auf Wettkämpfen von Verantwortlichen anderer Vereine auf die positive Stimmung angesprochen, die innerhalb dieser ‚roten Meute‘ herrscht. Selbst wenn die Leichtathletik eine klassische Individualsportart ist und es abgesehen von den Staffelwettbewerben und der einheitlichen Teambekleidung kaum Möglichkeiten gibt, als „Team“ nach außen in Erscheinung zu treten, ist es doch immer wieder erstaunlich, welche gruppendynamischen Prozesse innerhalb einer Trainingsgruppe entstehen können. Mit Freude und Stolz nehmen die Trainer es dann wahr, wenn ‚ihre Mädchen und Jungs‘ sich gegenseitig anfeuern und ihre Erfolge feiern oder sich emotional auffangen, wenn mal eine Disziplin in die Hose geht – gemäß dem Spruch „geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude“. Das sind besondere Momente, die bei allen Beteiligten hängen bleiben und nicht minder wertvoll sind, wie alles glänzende Metall…
Bericht: Marinus Zimmer
Fotos: Zimmer, Rapolder, Scheidegger