„Wir sind nicht ins Pressing gekommen, das war nicht Wasserburg-like“, erkannte Trainer Florian Heller als Hauptursache für die 0:2-Niederlage des TSV 1880 Wasserburg in Dachau. Der Dritte der Landesliga Südost schied nach 90 frühen Pflichtspielminuten verdient beim Zwölften der Landesliga Südwest aus dem Pokal aus und hat nun im Sommer eine Englische Woche weniger. Dass die Löwen im August, wenn der Spielplan ohnehin eng getaktet ist, weniger Belastung haben, ist das einzig Positive am Ausscheiden, das so nicht eingeplant war.
Neben dem fehlenden Pressing war der verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän und Topscorer Michael Barthuber nach nur zehn Minuten ein weiterer Grund, warum es bei den Innstädtern am Samstagnachmittag nicht klappen wollte. „Als Michael Barthubers Wade zugemacht hat, hat sich für uns alles verändert. Das hat die Statik in unserem Spiel verändert“, so Heller. Obwohl Barthuber-Ersatz Daniel Yordanov per Kopf nach einer Ecke und George Dumitru mit einem 30-Meter-Fernschuss zwei gute Chancen kreierten, waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Der Führungstreffer unmittelbar vor der Halbzeit war entsprechend verdient. Berkant Barin zog von der rechten Seite einen Freistoß mit links so geschickt auf den langen Pfosten, dass der Ball an Freund und Feind vorbei unberührt in die Maschen durchrutschte (44.).
„Die ersten 20 Minuten nach der Pause waren okay von uns“, bilanzierte Heller, für mehr als eine ausgeglichenere zweite Hälfte reichte die Steigerung jedoch nicht. „Wir konnten das Spiel weg vom eigenen Tor halten“, doch in Richtung des Dachauer Tors kamen die Löwen auch erst kurz vor Schluss zwingend, als Debütant Tim Deser nach einer Ecke Torhüter Valentin Kriegel zu einer Glanzparade zwang (88.). Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0, denn nach einem Wasserburger Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Gastgeber schnell um, ein Steckpass in die Tiefe erreichte Bayernliga-Veteran Nikolaus Grotz, der den herauseilenden Lino Volkmer aus 20 Metern elegant überlupfte und die Begegnung entschied (73.). „Dachau war klarer, wollte es mehr“, erkannte Heller an. Die Löwen haben bis zum Punktspielstart in Schwabing nun zwei Wochen Zeit, um selbst die nötige Schärfe zu finden.
Wasserburg: Volkmer, Brich (ab 79. Breuer), Lindner, Kasumovic, Saur (ab 72. Stellner), Rubio Gonzalez, Dumitru (ab 84. Deser), Barthuber (ab 10. Yordanov), Kononenko, Ferreira Goncalves, Voglmaier
Tore: 1:0 Berkant Barin (44.), 2:0 Nikolaus Grotz (73.)
Schiedsrichter: Gürkan Günebaken (FC Alemannia München)
Zuschauer: 120
jah