Nach teils anstrengenden Trainingswochen im Rahmen der Herbst/Winter-Vorbereitung warteten die Wasserburger Nachwuchsathleten voller Vorfreude darauf, sich unter Wettkampfbedingungen mit Leichtathleten anderer Vereine in Bad Endorf bei den U14 Kreismeisterschaften zu messen. Wie in den Jahren zuvor stellte die Leichtathletik-Abteilung des TSV 1880 Wasserburg das größte Kontingent an Teilnehmern. 10 Kinder der Altersklasse U12 und allein 19 motivierte U14-Starter gingen dort in der Halle an den Start.
Dabei sammelten vor allem die Buben der Jahrgänge 2010 und 2011 fleißig Titel und Medaillen für den TSV – allen voran Severin Anglhuber, Elias Königbauer und Kilian Ruckert. Mit einer Medaillenausbeute von 3x Gold und 2x Silber baute Severin seine mittlerweile stattliche Medaillensammlung weiter aus. Er gewann den 35m Hürdensprint (6,40sec), den Kugelstoß (9,05m) sowie den Fünfer-Sprunglauf (auch Fünfer-Hopp genannt) mit 12,15m. Im Hochsprung wurde er mit 1,34m Zweiter, ähnliches gelang ihm im 35m-Sprint mit einer Zeit von 5,62sec.
Wenn ein lautes rhythmisches Klatschen der Zuschauer die Halle durchdringt und selbst Athleten der anderen Vereine mit deinen Sprüngen mitfiebern, dann hat das schon was von Gänsehaut-Feeling. Ein derartiges Erlebnis hatte Elias, der zunächst das vereinsinterne Duell zwischen Severin und ihm für sich entscheiden konnte und sich als letzter verbliebener Hochspringer im Bewerb aufschwang, seine persönliche Bestleistung von 1,33m einzustellen oder zu überbieten. Nicht nur, dass ihm dies gelang – unter lautstarker Unterstützung der gesamten Halle schaffte er es, seine bisher beste Leistung aus dem Vorjahr um stolze 16 Zentimeter zu steigern. Er konnte damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und sammelte auch in den übrigen Disziplinen mit Platz 2 im 35m-Hürdensprint (6,71s) und Platz 3 im Fünfer-Sprunglauf (11,11m) weitere Podestplatzierungen. Mit einem kompletten Medaillensatz aus Gold-, Silber- und Bronzemedaillen trat er freudestrahlend die Heimreise an.
Kilian (Jahrgang 2011), der erst seit vergangenem Sommer im Team der Young Lions Wasserburg trainiert, überraschte mit dem Titelgewinn im Fünfer-Sprunglauf der M12 (10,58m). Zudem gelang ihm in seinem ersten Kugelstoß-Wettkampf mit 6,32m und Platz 2 auf Anhieb der Sprung aufs Podium. Mit einer soliden Grundschnelligkeit ausgestattet – wenngleich noch mit technischen Reserven – belegte er darüber hinaus den Bronzerang im 35m-Hürdensprint (7,52s). Der wohlverdiente Lohn für seinen zuletzt hohen Trainingsfleiß.
Auch Jeremias Rodriguez-Wülfing (Jg. 2011) konnte sich über eine Medaille im Fünfer-Sprunglauf (10,25m) freuen – hier erkämpfte er sich Bronze. Wie Kilian nahm auch Jeremias zum ersten Mal an einem Stoßwettkampf teil und verpasste mit 6,08m mit der 3kg-Kugel die Medaillenränge nur knapp.
Leonhard Gaßner (Jg. 2011), dessen Stärken insbesondere auf längeren Laufstrecken liegen, zeigte mit soliden Rängen im Hürdensprint (7,62sec – Rang 5) und über die 35m-Sprintdistanz (6,09sec – Rang 6), dass er auch über kürzere Distanzen gute Leistungen erzielen kann. Im Hochsprung belegte er Rang 6 mit übersprungenen 1,10m.
Mit Markus Zunhammer und Justus Langer (beide Jg. 2011) waren noch zwei weitere U14-Leichtathleten des TSV am Start. Markus belegte u.a. im Hürdensprint Rang 12 mit 8,42sec, Justus schaffte es zweimal in die Top-Ten – einmal im Fünfersprunglauf mit 10,25m bzw. im 35m-Sprint mit 6,23sec.
Ein Glücksfall für jede Trainingsgruppe ist Finja Ott (Jg. 2010). Die aufgeschlossene und sympathische Schülerin aus Soyen ist nicht nur innerhalb ihres Teams aufgrund ihrer positiven Art und Hilfsbereitschaft sehr beliebt, auch die Trainer schätzen darüber hinaus ihre professionelle Haltung, die sich durch Trainingsfleiß, Konzentration und hohem Einsatz auszeichnet.
Finja startete durchwachsen in ihren Hürdensprint-Bewerb. Nach einem leichten Strauchler nach der ersten Hürde fand sie zwar schnell wieder in den Dreier-Rhythmus (hier werden zwischen zwei Hürden vier Bodenkontakte eingelegt), dennoch fehlte ihr dadurch am Ende das Tempo, um sich die Silbermedaille zu sichern. Letztlich blieb ihr leider nur der undankbare vierte Rang von 25 Teilnehmerinnen (6,63sec). Auch im Fünfer-Sprunglauf musste sie mit Blech vorlieb nehmen – mit der Weite von 11,10m kann sie jedoch sehr zufrieden sein. Gegen Ende des Wettkampf-Tages gab es zumindest noch ein Happy-End im Hochsprung der weiblichen Jugend W13. Hier lieferte sie sich ein packendes Duell mit Kastenhuber Janina vom TV Altötting und musste sich mit 1,37m lediglich um 3cm ihrer Konkurrentin geschlagen geben. Finja konnte dabei ihre persönliche Bestleistung um 7cm steigern und nahm bei der Siegerehrung ihre wohlverdiente Silbermedaille mit einem breiten Lächeln im Gesicht entgegen.
Eine weitere sehr trainingsfleißige Athletin ist Sophia Scheidegger (Jg. 2010). Im vergangenen Jahr tat sich Sophia noch mitunter schwer im Dreier-Rhythmus über die Hürden zu sprinten, der wiederum für einen flüssigen und schnellen Hürdensprint von großer Bedeutung ist. Doch ein halbes Jahr später tritt sie wie verwandelt auf und läuft im flüssigen Dreier – als hätte es zuvor in ihrem Kopf „Klick“ gemacht. So zeigte sie in Bad Endorf bei einer Zeit von 7,08sec und Rang 13/25 einen soliden Hürdensprint und belegte u.a. Rang 9 im Hochsprung bei 1,20m. Diesen Rang teilte sie sich mit ihrer Teamkollegin Theresa Kronast, die ebenfalls 1,20m hoch sprang und auch in den anderen Disziplinen gute Zeiten bzw. Weiten erzielte.
Die übrigen Wasserburger Athletinnen der Altersklassen W12 und W13 zeigten solide Leistungen, wenngleich bei so mancher Teilnehmerin noch nicht alles nach Wunsch klappte. Lina Schimpflingseder verpasste mit jeweils Rang elf in den Sprintdisziplinen (6,18sec 35m, 7,75sec 35m-Hürdensprint) knapp die Top-Ten – mit ihren Leistungen kann sie dennoch sehr zufrieden sein. Auch Eva Rapolder (wie Lina Jg. 2011/W12) zeigte gute Leistungen. Im Fünfer-Sprunglauf schaffte sie es trotz ihrer geringen Körpergröße auf Platz 10 von 23. Melanie Finn gelang wiederum im 35m-Hürdensprint der W12 mit einer guten Zeit von 7,66sec der Sprung unter die besten Zehn. Veronika Ganslmaier ließ mit einer Weite von 5,75m fünf ihrer Konkurrentinnen im Kugelstoß der W12 mit der 3kg-Kugel hinter sich.
Sarah Voggenauer (Jg. 2010), die zuletzt mit ihrem Team der Wasserburger Stadtgarde die Wasserburger Einwohner mit tollen Tanz-Performances erfreute, verlor über die Hürden leider komplett ihren Laufrhythmus und musste ihren Lauf kurzzeitig unterbrechen – die Zeit war somit für die Tonne. Besser lief es für sie im Fünfer-Sprunglauf mit 8,43m und Rang 21. Carlotta Radlmair sowie Filiana Kafka (beide Jg. 2011) gaben an diesem Tag alles – erstere belegte im Hürdensprint W12 Rang 19 (8,96sec), Filiana wiederum Rang 21 (6,74sec) im 35m-Sprint.
Für die beiden noch wettkampfunerfahrenen Olivia May und Sofie Wagenknecht (beide Jg. 2011) stand der Wettkampf unter dem Stern ‚Erfahrungen zu sammeln‘ und dabei natürlich auch Spaß zu haben. Die beiden besitzen einiges an Potential, welches die Trainer aus ihnen herauskitzeln wollen. Trotz so mancher technischer Probleme nahmen sie die ungewohnte neue Herausforderung an und hielten im Feld der (meist) erfahreneren Leichtathletinnen gut mit. Über die Hürden erzielte Sofie eine Zeit von 8,54sec (Rang 16), Olivia wurde sogar Sechste mit einer Zeit von 7,42sec. Zudem gelang ihr im Hochsprung mit 1,15m der Sprung auf Platz 10. Die Trainer hoffen, dass beide im Frühjahr und Sommer fleißig trainieren, denn gerade Trainingsstunden ebnen den Weg zu guten Wettkampfleistungen.
U12
In Bad Endorf hatten auch einige trainingsfleißige Kinder der Altersklasse U12 (Jg. 2012/2013) die Möglichkeit, am Wettkampf teilzunehmen und vor allem von den älteren Athleten zu lernen. Isabella Dresp gelang es bei den Mädchen W10 im Standweitsprung mit 1,62m das Podest zu erklimmen. Auch in den übrigen Disziplinen zeigte sie gute Leistungen – was man auch von Lena Pauker behaupten kann. Die jüngere Schwester Julias, die sich dem Stabhochsprung verschrieben hat (die im Übrigen ebenfalls an gleicher Stelle schon Wettkämpfe bestritt), hatte etwas Pech und belegte gleich zweimal den ungeliebten vierten Rang (7,06sec im 35m-Hindernissprint bzw. 1,83m beim Standweitsprung). Das soll sie auf ihrer zukünftigen Medaillenjagd jedoch nicht aufhalten…
Maria Steffinger, ist wie einige der übrigen U12er in Sachen Wettkämpfen noch grün hinter ihren Ohren – mit guten Platzierungen u.a. im Hochsprung (Rang 8, 0,95m) und im Hindernissprint (8,11sec, Rang 10) gelang der flinken Rennmaus ein beachtenswerter Wettkampf-Einstand. Selbiges trifft auch auf Emma Kappel zu. Das mit Worten grundsätzlich recht sparsam ausgestattete Mädel setzte auf der 35m-Sprintstrecke mit 6,77sec und Platz 8 ein positives Statement, worüber sich die Trainer sehr freuten. Besonders motiviert ging Johanna Kronast den Start. Die schüchterne Schonstetterin genoss es, zusammen mit ihrer großen Schwester Theresa in Bad Endorf starten zu können. Mit einer Zeit von 6,48sec sprintete sie bei ihrem ersten Hallenwettkampf auf einen guten neunten Rang.
Bei den Buben gelang Julian Grasberger im Hochsprung (1,15m) sowie 1,87m im Standweitsprung jeweils als Dritter auf Anhieb der Sprung aufs Podest. Valentin Grandl und Jonas Mader zeigten im 35m-Hindernissprint, dass sie in den vergangenen Wochen und Monaten an ihrer Technik gefeilt hatten und erzielten verdientermaßen mit Rang 6 (Valentin – 7,39sec) und Rang 7 (Jonas – 7,54sec) vorzeigbare Ergebnisse. Aus dem Stand sprang Valentin 1,75m weit und damit auf Platz 5, Jonas erzielte dieselbe Platzierung im 35m-Sprint mit einer Zeit von 6,44sec.
Die beiden Newcomer Matthias Sixt und Louis Minoprio schnupperten erste Wettkampf-Luft und sprangen beide zu Rang 6 im Hochsprung der Buben M10 bzw. M11 (beide mit einer Höhe von 0,85m). Ihre Zeiten und Platzierungen im 35m-Hindernissprint: 8,02sec (Matthias – Rang 7) und 7,63sec (Louis – Rang 8).
Erstmals seit Ausbruch des Corona-Virus findet am kommenden Samstag wieder der Wendelstein-U12-Cup-Wettkampf in Poing statt. Viele der oben genannten Buben und Mädchen werden bei diesem Teamwettkampf für den TSV an den Start gehen. Auch dort werden u.a. die Disziplinen Hochsprung und Hindernissprint auf dem Programm stehen. Warm gelaufen und gesprungen sind sie ja bereits.
Bericht: Marinus Zimmer
Fotos: Zimmer, Langer, Königbauer, Rapolder












