Der Kapitän bleibt an Board!
Es wirkt, als sei es still geworden um die erste Bundesligamannschaft des TSV 1880 Wasserburg. Doch dieser Anschein trügt. Hinter den Kulissen wird schon an dem Kader für die kommende Saison gearbeitet. Es wird überlegt, geplant, diskutiert und verhandelt, welche Spielerinnen in das Konzept hineinpassen und verpflichtet werden sollen.
Und die erste (Weiter-)Verpflichtung für die neue Saison ist keine Unbekannte: Die Kapitänin Svenja Brunckhorst bleibt auch für eine weitere Saison in Wasserburg! „Bei den Neuwahlen Anfang Mai wurde die Abteilung nochmal neu aufgestellt, um das Lebenswerk der Breis weiterzuführen. Auch ich möchte weiterhin Teil davon sein, die Stadt wieder zu einer Hochburg für den deutschen Frauenbasketball zu machen, dem Verein für alles, was er mir ermöglicht hat, etwas zurückgeben“, so die alte und neue Kapitänin.
Angefangen hat das Basketball-Fieber bei ihr schon früh: Mit sechs Jahren hat sie der Vater ihrer damaligen besten Freundin einfach mal mit in die Halle genommen und danach ist sie immer weiter am Ball geblieben. „Das sind dann jetzt schon über 20 Jahre – wie die Zeit doch vergeht. 20 Jahre voll mit Erinnerungen, einige meiner Freunde kenne ich durch den Basketball, bin an die verschiedensten Orte in- und außerhalb Deutschlands gekommen und freu mich auf alles, was noch so kommt!“
Mit zehn Jahren kam dann der Umzug nach Wasserburg. An die Finalserie damals erinnert sie sich noch ganz genau. Zwei Stunden vor Spielbeginn war sie damals als Zuschauerin in der Halle, war von der Atmosphäre überwältigt und für sie war klar: Ich möchte auch einmal auf genau diesem Spielfeld mit genau dieser Stimmung stehen, komme was da wolle.
Und es gab noch einen weiteren Grund, warum genau Wasserburg. Eine Spielerin, die den Sprungwurf nahezu perfektioniert hat und eine ganz bestimmte Armbewegung ausführt. Eine Spielerin, bei der man sicher war, wenn sie den Ball an der 3-Punkt-Linie bekommt trifft sie und die am Ende der vergangenen Saison beschlossen hat, ihre Basketballschuhe an den Nagel zu hängen. Na? Kommt ihr drauf?
Es ist keine geringere als Anne Delafosse – früher Breitreiner – mit der legendären „Breitreiner-Faust“. „Sie ist mein Vorbild, ohne Wenn und Aber! Sie hat eine unglaubliche Karriere hingelegt, hat mir bei meinen Entscheidungen geholfen und mich immer unterstützt, egal bei was! Die Zeit mit ihr zusammen auf dem Feld war und ist unvergesslich und auf diesem Wege will ich ihr auch nochmal alles Gute für die Zukunft wünschen! Ich werde versuchen, die „Breitreiner-Faust“ wieder zu perfektionieren!“
Svenjas Ansprüche für die neue Saison sind natürlich hoch. „Bereits in der vergangenen Saison haben wir besser abgeschnitten, als es eigentlich erwartet wurde. Wir wollen genau da ansetzen und das weiter ausbauen!“ Die Kaderplanung steht bei allen Teams jedoch noch in den Startlöchern, deshalb sind genaue Aussagen noch sehr schwer zu treffen.
Foto: Gabi Hörndl