Während die deutsche Leichtathletik-Elite um Johannes Vetter und Malaika Mihambo sich derzeit bei Sushi und Ramen auf ihre Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Tokio vorbereiten, kam am vergangenen Mittwoch auch im heimischen Wasserburg olympisches Feeling auf – wenn auch im eher kleinen Rahmen.
Insgesamt 39 Nachwuchs-„Olympioniken“ im Alter zwischen vier und neun Jahren legten sich mächtig ins Zeug, um in einem vereinsinternen Dreikampf, bestehend aus (Zonen-)Weitsprung, Hindernissprint und Ballwurf, Jagd aufs Edelmetall zu machen.
Bei sommerlichen Temperaturen um die 27°C im ‚heiligen Hain‘ des (alles andere als antiken) Badria-Stadions entzückte Valentin Grandl (Jahrgang 2012) die griechischen Gottheiten und die sterblichen Zuschauer mit starken Leistungen im 80g-Ballwurf (24m) sowie mit 10,0sec im 50m-Hindernissprint in der Altersklasse M9/U10. Ganz im Stile des berühmten Leonidas von Rhodos (anno 164 bis 152 v. Chr. zwölffacher Sieger bei den Olympischen Spielen der Antike) gewann er die Goldmedaille vor seinem besten Spezi Jonas Mader und Julian Grasberger.
Im Gegensatz zu den frühen Olympischen Spielen durften am Mittwoch auch Sportlerinnen an den Start gehen. Als einzige Teilnehmerin der Altersklasse der W9 (U10) zeigte Lena Pauker (2012), dass sie eine äußerst flinke Sprinterin ist. Hier erzielte sie mit 9,7sec zusammen mit Julian Grasberger die schnellste Zeit aller Hi-Sprint-Teilnehmer der AK U10. Zudem übersprang sie 11 Zonen beim Weitsprung (jede Zone entspricht einer Weite von 25cm) und gewann damit verdient die Goldmedaille.
Bei den Burschen M8/U10 des Jahrgangs 2013 gab es mit dem Sieger Jonas Hey vor dem Silbermedaillengewinner Leon Miebach insgesamt zwei Starter. Leon warf den 80g-Ball auf sehr gute 21m (Jonas: 16m), dafür konnte sich Jonas im 50m-Hi-Sprint mit 10,20sec gegen Leon mit dessen 11,60sec klar behaupten.
Eva Leb siegte im Dreikampf der Mädchen W8/U10 (Jg. 2013) vor Felizia Glasl und Isabella Dresp. Hier gewann sie jeweils im Weitsprung (10 Zonen) und im Ballwurf (13m). Felizia wiederum war im Sprint mit einer Zeit von 10,80sec zwei zehntel Sekunden schneller im Ziel als Eva.
Im Dreikampf der M7/U8 waren Emil Kappel und Leb Vinzent (beide Jg. 2014) punktgleich siegreich und freuten sich jeweils über Gold. Yannick Gartner durfte sich hier bei der Siegerehrung die Bronzemedaille umhängen lassen.
Leopold Wierer sprang auf den obersten Stockerlplatz vor Valentin Wagner und Maxi Eder bei den Jungs M6/U8 (Jg. 2015). Besonders Maxi als einer von zweien 2016er Jahrgängen konnte zwei ältere Konkurrenten hinter sich lassen und lief im 30-Meter-Hindernissprint der U8 mit 7,60sec sogar die schnellste Zeit in dieser Altersklasse.
Emily Miebach eroberte Gold bei den Mädchen W7/U8 vor Frieda Lemmen und Johanna Scheuring. Lena Paukers Schwester Laura verpasste hier mit Rang vier knapp das Podest.
Käthe Seidinger wiederum siegte vor Malu Kleischmantat (beide Jg. 2015) und Hochstarterin Helena Willimek (Jg. 2016) in der AK der W6/U8 und durfte sich neben der Goldmedaille wie alle anderen Teilnehmer über ein Packerl mit Süßigkeiten freuen.
Nochmals große Spannung sollte beim abschließenden Teamstaffel-Wettbewerb, dem sogenannten „Grand Prix“, aufkommen. Sechs gemischte Teams aus Buben und Mädchen der verschiedenen Altersklassen durchliefen sie hier einen koordinativ anspruchsvollen als auch abwechslungsreichen Parcour. Nach einer Rolle vorwärts mussten die Teilnehmer unter einer Aluhürde hindurch, um wiederum nach einem Slalom- und einem Hindernis-Abschnitt zu einem Reifenmantel zu gelangen. Dieser sollte so schnell wie möglich über den Kopf gezogen werden, um dann wieder zurück zum Start zum Wechseln zu laufen.
Hier war die Staffel um Jonas Mader, Felizia Glasl, Julian Bubb, Valentin Wagner, Laura Pauker, Käthe Seidinger und Greta Lemmen siegreich.
Nach diesen aufregenden Heldentaten kehrten alle gefeierten jungen Olympioniken in ihr olympisches Dorf zurück und ließen sich nach Speis und Trank ziemlich ermüdet auf ihr gemütliches Schlaflager hinabsinken.
MZ
Bilder MZ / WS














