Wasserburger Trainer Legende mit 70 Jahren verstorben
Man hat ihn gar nicht sehen müssen. Man hat es gespürt und meistens auch gleich gehört, wenn er den Sportplatz betreten hat. Ein großer Mann, mit einem ordentlich großen Bauch, einer tiefen Stimme, die auf oberbayrisch seinen Athleten, nun ja, motivierte. Nicht selten waren seine Athleten, die laut ihm oft „ein Tempo in den Füßen“ hatten, „wie eine müde Klofliege“, deutsche Spitze in ihren Disziplinen.
Die Rede ist von Alfred Schuhbeck. Jetzt ist der erfolgreiche Wasserburger Leichtathletik Trainer im Alter von 70 Jahren verstorben.
Alfred hat über 50 Jahre neben seiner Trainertätigkeit weitere wichtige Positionen übernommen. So war er jahrelang Kreisvorsitzender im Leichtathletik Kreis Wendelstein. In den 80er Jahren parallel dazu noch Schülerwart im Bezirk Oberbayern, zweiter Vorsitzender im TSV und Abteilungsleiter der Leichtathletik Abteilung.
Zu seinen besten Zeiten hat Alfred mehrere 10.000km pro Jahr zurückgelegt. Er hat jedes Wochenende mindestens auf einem Wettkampf verbracht. Dies nicht nur hier in der Region, sondern bayern- und deutschlandweit. Seine Athleten kamen aus Mühldorf, Isen, Halfing, Haag, Ramsau und vielen anderen Orten in der Umgebung. Kein Leichtathletik Talent war vor Alfred sicher. Er hat viele Generationen von Athleten geprägt.
Bereits am Anfang seiner Trainertätigkeit hatte er mit Gerd Kramer als Deutscher Jugendmeister über 1500m Hindernis (1972) und 5. bei den Junioreneuropameisterschaften über 2000m Hindernis einen nationalen und internationalen Erfolg. Sein größter sportlicher Erfolg jedoch, war der Gewinn der Junioren Weltmeisterschaft im 10 Kampf mit Eric Kaiser 1990 und die Teilnahmen von Bernhard Kelm bei internationalen Meisterschaften (Weltmeisterschaft in Stuttgart). Alfred hatte über die Jahrzehnte eine Unmenge an Bundeskader Athleten geformt. Seine Leidenschaft war der Wurf und dort insbesondere Kugel und Diskus. Er hatte aber in allen Bereichen (Sprung, Lauf, Sprint und Wurf) Athleten in verschiedenen Landes- und Bundeskader.
In Erinnerung bei vielen Sportlern bleiben seine legendären Trainingslager in Schielleiten Österreich. Dort verbrachte Alfred über 25 Jahre lang einen Teil seiner Osterferien. Zu seinen besten Zeiten wurden die Athleten mit Bussen nach Schielleiten gefahren. Es waren nicht nur Wasserburger Leichtathleten, sondern auch Athleten aus anderen Vereinen im Umkreis. Dort quälte er sie mit seinem speziellen Medizinball Programm und seinen Lauf-Einheiten.
Alfred hat nicht nur in Wasserburg und der Region tiefe Spuren hinterlassen. Durch seine spezielle Art war Alfred deutschlandweit bekannt. In den letzten Jahren, als er krankheitsbedingt nicht mehr so mobil war, wurden die Wasserburger Trainer in den abgelegensten Orten in Deutschland auf ihn angesprochen.
Er hat in Wasserburg eine große Leichtathletik Familie geschaffen. Viele Athleten haben mit Alfred sehr viel Zeit auf und neben dem Sportplatz verbracht. Viele Dinge aus dieser Zeit haben ihnen auch für ihr weiteres Leben geholfen und es sind auch viele Kontakte und Freundschaften entstanden. Das ist mit Abstand sein größter Erfolg.