Wasserburg hält zusammen
Sie überwiegen, die Nachrichten über Corona. Schon wieder gibt es neue Infizierte, die Ausgangsbeschränkung bleibt bestehen, Auslandsreisen so gut wie unmöglich und vieles mehr. Pläne, die man hatte – zerschlagen.
Das betrifft auch die Wasserburger Basketball-Damen. Normalerweise wäre jetzt Playoff-Zeit. Das Viertelfinale wäre rum und wenn sie in der Best-of-three-Serie als Sieger hervorgegangen wären, dann würde sie vermutlich gerade im Kraftraum stehen und Gewichte stemmen oder in der Halle sein und an den Kleinigkeiten arbeiten, die man in der Playoffphase noch verbessern kann oder den Gegner scouten, Stärken und Schwächen ausfindig machen. Aber manchmal kommt es eben anders als man denkt. Die ausländischen Profis sind schon knapp einen Monat weg und wieder zuhause.
Dennoch: In dieser schwierigen Zeit heißt es zusammenhalten und deshalb sind ein paar der Wasserburger Korbjägerinnen seit einigen Tagen gut beschäftigt. Leonie Fiebich, Kapitänin Svenja Brunckhorst und Coach Sidney Parsons helfen dem Innkaufhaus. Das Innkaufhaus bietet nämlich weiterhin einen Lieferservice an- wird die Ware bis 13:00 Uhr bestellt, wird sie noch am gleichen Tag geliefert. Und dabei helfen die drei. Spielsachen, Puzzles, Dekoartikeln, Schüsseln – alles was das Herz begehrt kann im Innkaufhaus bestellt werden und wird dann unter anderem von Leonie, Svenja und Sidney ausgeliefert.
Svenja ist zudem noch bei den Wasserburger Fußball-Löwen mit im Einsatz, denn auch die Sportler des TSV 1880 Wasserburg halten zusammen. Die Löwen haben seit fast vier Wochen die Aktion “Helfen statt Trainieren”, bei der sie zum Beispiel Einkaufsfahrten, die Fahrt zum Tierarzt oder den Gang zur Post übernehmen. Vor ein paar Tagen waren sie auch für die Wasserburger Tafel im Einsatz und haben Lebensmittel eingesammelt – und dabei haben sie eben auch Unterstützung von Svenni.
“Ich hatte von der Aktion gelesen und fand es eine ziemlich coole Idee. Ich habe daraufhin dem Verantwortlichen der Fußballer geschrieben, dass ich die Fußballer gerne unterstützen würde. Seitdem helfe ich ab und zu mal aus und es macht echt Spaß, erst Recht, wenn man danach in die dankbaren Gesichter der Leute sieht, denen man hilft”, so Svenja Brunckhorst.
Vielleicht hat das ganze ja doch etwas Gutes, und die Menschen finden wieder näher zusammen, man lernt die kleinen und großen Dinge wieder mehr zu schätzen, freut sich, wenn man wieder zusammen trainieren kann, ein Spiel angucken kann – egal ob Fußball, Basketball, Tennis oder was es sonst noch so gibt, auf ein Konzert gehen kann – eben in das eigentlich normale Leben zurückkehrt und hoffentlich die ein oder andere Sache aus der Zeit jetzt mitnimmt.
Bilder von Gabi Hörndl und Simon Stürmlinger
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